Die Abteilungen Leichtathletik und Rasenkraftsport stellen innerhalb des TSV 1861 Deggendorf mit 150 Mitgliedern für die Leichtathletik und 10 für den Rasenkraftsport sowohl die offiziell zweitgrößte, wie auch die kleinste Abteilung des Vereins. Tatsächlich arbeiten die beiden Sportarten seit jeher zusammen, nehmen an den Wettkämpfen des jeweils anderen teil und trainieren auch zum größten Teil gemeinsam. Ursprung dieser Symbiose liegt auch in der gemeinsamen Historie der Sportarten. Das „Wurfteam“ aus Leichtathleten und Rasenkraftsportlern kann auf die Expertise einer Sportart zurückgreifen, welche Gewichte zwischen 3 und 50 kg kennt.
Ein älterer Ausdruck für den Rasenkraftsport, die „Schwerathletik“, kommt nicht von ungefähr. Die Mehrzahl der Disziplinen arbeitet dabei mit größeren Gewichten als die Leichtathletik. Trotzdem bleiben die Bewegungen und Techniken sehr ähnlich.
Der Olympische Hammerwurf, welcher heute Teil der Leichtathletik ist, kommt eigentlich aus dem Rasenkraftsport. Auch im Werferfünfkampf (Speer, Diskus, Kugel, Hammer, Gewicht) vermischen sich beide Sportarten.
Historie im TSV 1861 Deggendorf
Die Leichtathletik ist seit Gründung des „Turnvereins Deggendorf“ Teil des sportlichen Angebots. Turnen war zu dieser Zeit ein Begriff, der allgemein für Sport stand, und umfasste auch Schwimmen, Ringen und eben die Leichtathletik. Spätestens in den 1930er Jahren wurde auch Rasenkraftsport im Verein betrieben. Bis in die 1990er Jahre als Teil der Leichtathletik, später auch als eigene Abteilung, jedoch stets mit einem gemeinsamen Pool an Athleten.
Die sportlichen Höhepunkte setzte die Abteilung Leichtathletik gemeinsam mit dem Comenius Gymnasium und Trainer Hubert Schneider, welcher den Rasenkraftsport nicht nur innerhalb des Vereins groß machte Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre, als Spitzenleistungen bis auf Bundesebene erbracht wurden. Mit dem Tod Schneiders, welcher über Jahrzehnte die sportlichen Geschicke beider Abteilungen lenkte und nur wenige Jahre später auch dem von Jörg Spaeth kam es zu einem Umbruch für die Abteilung in den 2000er Jahren. Das Leistungssport-Profil musste aufgegeben werden, und die Mitgliederzahlen konnten erst langsam wieder aufgebaut werden.
In den letzten 5 Jahren ist die Abteilung wieder stark angewachsen und lässt auch auf überregionalen Veranstaltungen wieder von sich hören. Die Rasenkraftsportler waren in kleiner Zahl - sportlich zu jeder Zeit erfolgreich - bis auf europäischer Ebene und teils darüber hinaus vertreten. Doch auch hier ist aktuell ein Umbruch hin zu jüngeren Jahrgängen zu erkennen.